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Klimawandel zwingt zu neuem Wassermanagement im Landkreis Rotenburg

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Der Klimawandel hat spürbare Auswirkungen auf den Wasserhaushalt im Landkreis Rotenburg. Ein rückläufiger Grundwasserstand und erhöhter Wasserverbrauch sind alarmierend. Die Kreisverwaltung reagiert auf diese Veränderungen und plant ein angepasstes Wassermanagement. Laut Zevener Zeitung (Ausgabe vom Fr. 1 September 2023) nennt Christoph Schlamminger, Leiter des Amtes für Wasserwirtschaft, dies „Klimafolgenanpassung.“

Fr. 1 September 2023 – Zevener Zeitung – So wird das Wasser nicht knapp

Hier geht es zum Artikel der Zevener Zeitung (mit freundlicher Genehmigung der Redaktion)

„Die gute Nachricht ist, es fällt nicht weniger Niederschlag, er verteilt sich nur anders,“ betont Schlamminger. Dabei sind weniger Niederschläge im Winter und mehr im Sommer zu verzeichnen. Obwohl jährlich etwa 60 Millionen Kubikmeter Wasser zur Verfügung stehen, werden 36,5 Millionen Kubikmeter verbraucht, wovon 19,5 Millionen für Trinkwasser, 10 Millionen für landwirtschaftliche Bewässerung und 7 Millionen für Gewerbe und Industrie verwendet werden.

Der Grundwasserstand ist in den letzten 20 Jahren um 20 Zentimeter gesunken, hauptsächlich aufgrund der erhöhten Verdunstung während heißer Sommer. Mehr Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen, Anschlüsse von Viehtränken ans Trinkwassernetz und private Gartenbewässerung tragen zum steigenden Wasserverbrauch bei.

Allerdings steht diesen Bemühungen der geplante Regenwasserkanal der Gemeinde Tarmstedt entgegen, der bedenkliche Argumente gegen seine Umsetzung aufwirft:

  1. Verschwendung von Regenwasser: Das Ableiten von Regenwasser in den Kanal führt zur Verschwendung der kostbaren Ressource. Regenwasser kann sinnvoll genutzt werden, beispielsweise zur Bewässerung von Gärten oder auch zur Grundwasseranreicherung.
  2. Das Regenwasser versickert nicht mehr auf dem eigenen Grundstück: Die Ableitung von Regenwasser in den Kanal verhindert, dass dies wie je her auf den eigenen Grundstücken versickert. Dies kann dazu führen, dass das Grundwasser weniger auf natürliche Weise aufgefüllt wird.
  3. Verlust der Grundwasserneubildung: Ein zentraler Regenwasserkanal kann die natürliche Grundwasserneubildung beeinträchtigen, da das Regenwasser nicht mehr in den Boden gelangt, um die Grundwasserreserven aufzufüllen, sondern in ein Regenrückhaltebecken gepumpt wird.

In Anbetracht dieser Argumente gegen den geplanten Regenwasserkanal sollten alternative Lösungen in Betracht gezogen werden, die die nachhaltige Nutzung von Regenwasser fördern und gleichzeitig die finanzielle Belastung für die Anwohner minimieren. Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern ein umfassendes Umdenken im Umgang mit Wasser, bei dem die Bedürfnisse der Gemeinschaft und der Umwelt gleichermaßen berücksichtigt werden sollten.

Foto von Max auf Unsplash